Dresden: Europa-Union setzt ein Zeichen gegen Europaskeptizismus

Angesichts der vielfältigen Krisen, vor die sich Europa derzeit gestellt sieht, hat die Europa-Union Deutschland auf ihrem 61. Bundeskongress ein deutliches Zeichen gegen zunehmenden Europaskeptizismus und für eine weitere Integration Europas gesetzt. Aus dem Berliner Landesverband reisten sechs Delegierte und zwei interessierte Mitglieder nach Dresden, um sich in die Plenardebatte und die Diskussionen in den Arbeitsgruppen einzubringen.


25 Jahre nach dem letzten Bundeskongress in Sachsen tagte die Europa-Union Deutschland wieder im Freistaat und konnte zugleich den ersten Geburtstag des wieder gegründeten Landesverbandes feiern. Dessen Vorsitzende, Katharina Wolf, hieß die Kongressteilnehmer in der Landeshauptstadt willkommen. Nach ebenso herzlichen Begrüßungen durch den sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich und Peter Lames, den Bürgermeister der Landeshauptstadt Dresden, diskutierten die mehr als 140 Delegierten über die Perspektiven der weiteren Integration. Mit den Herausforderungen durch die Flüchtlinge, dem drohenden Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU, der Sicherheitspolitik, Wegen zur dauerhaften Verhinderung wirtschaftlicher und finanzieller Krisen in der Eurozone, dem Erstarken europaskeptischer Kräfte sowie dem Grundrechtsschutz innerhalb der EU standen die größten aktuellen Herausforderungen europäischer Politik auf der Tagesordnung des Kongresses. In seinen Beschlüssen bekannte er sich klar zu einer Fortentwicklung der Integration, um die Europäische Union in die Lage zu versetzen, praktische Antworten auf diese Herausforderungen zu geben. Zugleich herrschte Einigkeit, dass es schon heute nicht an Erfolgen Europas mangelt, sondern daran, diese selbstbewusst zu vertreten. Wie die Europa-Union einen konkreten Beitrag dazu leisten kann, wurde in den Workshops zur Verbandsarbeit diskutiert.


Ein weiterer Höhepunkt des Bundeskongresses war die Rede von Marek Prawda, dem Leiter der EU-Delegation in Warschau, der nicht nur die Stärke der deutsch-polnischen Beziehungen unterstrich, sondern auch die Bedeutung der europäischen Integration für Polens Entwicklung herausstellte. Für seine Verdienste um das deutsch-polnischen Verhältnis und sein Engagement für die europäische Integration wurde er mit der Europa-Union-Medaille in Gold mit Stern ausgezeichnet.

 

Text: Julian Plottka

Foto: Karl-Ludwig Oberthür