„Markt und Wettbewerb können nur auf europäischer Ebene funktionieren.“ Das erklärte Ingmar Jürgens, Berater für das Europäische Semester, Energie, Klima in der Berliner Vertretung der Europäischen Kommission. Deutschland nehme eine klare Vorreiterrolle ein. „Deutschland hat ganz viel Mut und hat ein großes Projekt angestoßen.“
Es müssen jedoch alle Länder bei der Energiewende mitmachen, betonte Severin Fischer, Politologe und Wissenschaftler an der Stiftung Wissenschaft und Politik. Europa gleiche einem „Flickenteppich“. Eine bessere Koordinierung der Energiepolitik sei dringend nötig. Deutschland müsse seine EU-Partner in die Projekte besser mit einbeziehen.
Geht es nach Birgit Holfert, Referentin für Energieberatung im Bundesverband der Verbraucherzentrale, muss der Verbraucher stärker in den Mittelpunkt rücken. Stetig steigende Preise für Strom und Heizung stellen immer mehr Haushalte vor Probleme. Trotzdem sei die Umstellung auf erneuerbare Energien angesichts endlicher Ressourcen und der ungeklärten Endlagerung von Atommüll nötig.
Dr. Christine Kühnel, Wissenschaftliche Referentin im Projekt „Forschungsforum Energiewende“, in der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften verwies vor allem auf die Chancen der Energiewende: Im Spannungsfeld zwischen Energiewende und Kostendebatte müssen sich die Bürgerinnen und Bürger auch die Frage stellen, wie sie leben möchten. In Zukunft wünscht Kühnel sich mehr Bürgerbeteiligung. Sie forderte: „Die Bürger müssen die Energiewende mitgestalten.“
Die Veranstaltung aus der Reihe „Europa kontrovers" organisierte die EUB gemeinsam mit der Europäischen Akademie Berlin und der Deutschen Gesellschaft e.V.
Von Claudia Schur
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