Die Europa-Union Berlin (EUB) startet das Projekt „ÜberzEUgen im Kiez“, um Bürger*innen zur kritischen Reflektion über europapolitische Halbwahrheiten, Lügen, Mythen und Vorurteile anzuregen. Dank der Unterstützung durch den Bundesverband, konnte die EUB am 3. November 2018 ein Argumentationstraining für 25 Multiplikator*innen anbieten, bei dem diese lernten, wie sie mit solchen oft als wahr hingenommenen Erzählungen umgehen. Anschließend finden weitere Dialogveranstaltungen, wie das Café Europa statt, bei denen die Teilnehmer*innen des Trainings ihre neuen Fähigkeiten direkt anwenden können.
Was ist das Ziel?
Ziel des Projekts ist es, Bürger*innen in einen kritischen Dialog über unterschiedliche europapolitische Themen zu bringen. Im Verlauf dieser Dialoge sollen europaskeptische Narrative aufgedeckt und dekonstruiert werden. Die dafür notwendigen Techniken und das entsprechende Fachwissen lernen 25 ausgewählte Multiplikator*innen während des Argumentationstrainings. Insbesondere geht es darum, in Alltagssituationen zu überzeugen und Falschdarstellungen entgegenzutreten.
Wie lief das Argumentationstraining?
Für europäische Werte werben, föderalistische Themen platzieren und Desinformationen argumentativ den Boden entziehen. Mit diesem Dreiklang zieht der Berliner Landesverband anlässlich der bevorstehenden Europawahl in die Berliner Kieze. In den kommenden Monaten will die Europa-Union Berlin e.V. in den Berliner Bezirken auf die Europawahl hinweisen und für ein förderalistisches Europa und klare proeuropäische Positionen werben. Bereits 2018 wollen wir uns mit der mehrteiligen Kampagne „ÜberzEUgen im Kiez“ darauf vorbereiten. Den Anfang machte ein professionelles Argumentationstraining am 3. November, das die Grundlage für einen überzeugenden Auftritt bei Events, Ständen und in Diskussionen liefern soll.
Wie können wir auf populistische Parolen soverän reagieren? Können wir unsere inhaltlichen Argumente mit den richtigen Methoden besser im Diskurs vermitteln? Wie kann ich auf die Vorstellungen und Anliegen der Bürger*innen am Infostand besser eingehen? Diesen und weiteren Fragen sind wir während des Argumentationstrainings nachgegangen. Mit vielen praktischen Übungen konnten wir theoretische Konzepte gleich in die Tat umsetzen.
Den Mitgliedern des EUB-Vorstands war es bei der Planung von „ÜberzEUgen“ wichtig, ein inklusives Angebot an andere, proeuropäische Akteur*innen in Berlin zu geben. Nur gemeinsam lässt sich am Europäischen Haus weiter bauen und argumentative Abrissbagger zum Stehen bringen. Wir danken der Europa-Union Deutschland e.V. für die finanzielle Unterstützung des Projekts.
Wie wird es weitergehen?
Die Teilnehmer*innen werden ermuntert, auch nach dem Projekt mit anderen Menschen Europa kritisch zu diskutieren. Dies kann entweder im privaten Umfeld geschehen oder bei einer im Rahmen des Projekts organisierten Veranstaltungen unter dem Motto „Europa im Kiez“.
Dazu findet ein Café Europa zum Thema „europäische Asyl- und Migrationspolitik“ in Moabit statt. Ort und Datum werden noch bekannt gegeben. Im Dezember 2018 organisiert die EUB zudem einen Stand auf einem Berliner Weihnachtsmarkt. Beide Veranstaltungen dienen dazu, mit Bürger*innen kontrovers über europapolitische Themen zu diskutieren und dabei Erfahrungen im Umgang mit europaskeptischen Narrativen zu sammeln.
Diese Erfahrungen sollen auf dem Auswertungstreffen ausgetauscht werden und direkten Eingang in einen Praxisleitfaden finden, der am Ende des Projekts weiteren Multiplikator*innen zur Verfügung gestellt wird. Das Auswertungstreffen findet am 12. Dezember 2018 um 18.30 Uhr in der Galerie in der Sophienstr. 28/29, 10178 Berlin statt. Wir freuen uns über ein Zu- oder Absage an kiez@europa-union-berlin.de.