In seinem Impulsvorstrag ging Prof. Dr. Stratenschulte auf die aktuelle Krisenstimmung in der Europäischen Union ein. Laut Stratenschulte sähe sich die Europäische Union mit einem Legitimationsproblem konfrontiert. Die Bürgerinnen und Bürger in der EU seinen nicht mehr zufrieden mit den Ergebnissen europäischer Politik sowie mit den Entscheidungsprozessen. Um die Zustimmung zu und das Vertrauen in die Europäische Union zu stärken, wäre eine große Kommunikationsleistung notwendig.
Unter anderem schlug Stratenschulte vor, dass das Europäische Parlament weniger Sitzungswochen haben sollte, damit die Abgeordneten, die eine deutlich größere Anzahl von Wählern representieren, als z.B. Bundestagsabgeordnete, mehr Zeit in ihren Wahlkreisen verbringen könnten, um sich so vor Ort mit den Menschen auseinanderzusetzen.
Im Anschluss folgte die Aussprache über die Aktivitäten der EUB und die Entlastung des Landesvorstandes für 2014. EUB-Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann unterstrich in ihrem Bericht: Vor dem Hintergrund der Zunahme von politischen Kräften, deren Ziel es sei die EU zu zerstören, wäre das Engagement von Verbänden wie der Europa-Union unverzichtbar. Sie dankte allen Mitgliedern für die gute Mitarbeit an den zahlreichen Projekten und Veranstaltungen in den vergangenen 12 Monaten, in denen die EUB erstmals die 600er-Marke bei den Mitgliedschaften knackte. Ihr Dank galt unter anderem dem Landesgeschäftsführer Daniel Kempin sowie den Mitgliedern des Landesvorstands. Sylvia-Yvonne Kaufmann berichtete, dass mit Maren Günther und Rainer Giesel zwei Mitglieder der EUB für den Blauen Bären des Berliner Senats für außerordentliches europäisches Engagement nominiert wurden. Dies habe auch die EUB sehr gefreut.
Titus Lienen, stellvertretender Vorsitzender der Jungen Europäischen Bewegung, berichtete im Anschluss über anstehende Projekte der JEB und blickte auf die Aktivitäten der letzten Monate zurück. Kaufmann und Lienen waren sich beide darin einig, dass die Kooperation zwischen JEB und EUB äußerst erfolgreich und für beide Verbände fruchtbar sei.
Im Garten der Europäischen Akademie diskutierten die Gäste weiter und ließen bei Würstchen, Salat und Getränken den gelungenen Abend ausklingen.
Text und Fotos: Anne Freidank