Die AG SESB in der Europa-Union Berlin hat die Evaluation dieses einmaligen deutschen Schulmodells seit Jahren eingefordert. Denn selbst nach Abschluss des Schulversuchs 2010 und der offiziellen Anerkennung der SESB als „Schule besonderer pädagogischer Prägung“ fehlte es an wissenschaftlichen Daten zum Erfolg des SESB-Konzepts. Umso mehr begrüßen wir es, dass die Senatsverwaltung nun ein hochkarätiges Team deutscher Bildungsforscher für das dreijährige Evaluationsprojekt gewinnen konnte. Die Ergebnisse der sogenannten Europa-Studie sollen Aufschluss über den Stand der bilingualen Sprachkompetenz und über den Grad der interkulturellen Kompetenz der Schülerinnen und Schüler geben.
Wissenschaftliche Daten sollen Erfolg dokumentieren
Die AG SESB erhofft sich durch die Europa-Studie vor allem einen Nachweis über die Stärke des paritätischen Konzepts der SESB und den Beitrag, den die SESB als Wegbereiterin für ein verständnisvolles und entgegenkommendes Miteinander der heranwachsenden Generationen in Europa leistet. Das paritätische Alleinstellungsmerkmal der SESB gegenüber anderen bilingualen Schulmodellen bedeutet: Bei der Zusammensetzung der Klassen, des Lehrerteams und der Gewichtung des Sachunterrichts werden die Sprachen Deutsch und die Partnersprache gleich gewichtet (50%: 50%).
Europa-Studie schafft Aufmerksamkeit
Die AG SESB sieht in der jetzt anlaufenden Studie eine Gelegenheit, für das SESB-Modell sowohl an den Standorten als auch in der Berliner Schulpolitik zu werben. Sie wird sich dafür einsetzen, Zwischenergebnisse bekannt zu machen und öffentlich zu diskutieren. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Evaluierung zu einer Zeit stattfindet, in der die SESB durch den Wegfall der Vorklassen bereits gravierende Veränderungen in ihrer Konzeption erfahren hat.
Informationen zur Europa-Studie: http://www.europa-studie.uni-kiel.de/de